Aus den Matches am Donnerstag gegen im Mittelfeld liegende Teams haben wir uns etwas mehr erwartet. Der Start gegen Italien war noch sehr ansprechend und mit +19 IMPs konnte ein ordentlicher Sieg eingefahren werden.
Am Freitag warteten 3 schwere Matches auf uns. Das erste gegen Indien konnte wir erfolgreich gestalten und mit +29 IMPs habe wir uns wieder auf den 6ten Platz vorgekämpft. Immerhin 12 Punkte vor dem 9ten Platz, der für das Erreichen der KO-Runde nötig ist.
Leider konnten gegen die Schwergewichte USA1 mit Meckstroth- Zia und Polen, Zweiter in der Zwischentabelle, nur sehr wenige Punkte erzielt werden. Am Ende des Tages sind wir dann auf den 11ten Platz zurückgefallen und es wartet noch ein gehöriges Stück Arbeit auf uns, um wieder in die Qualifikations-Ränge vorzustoßen.
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Wir standen auch nach dem nicht ganz so starken dritten Tag immer noch auf einem Platz unter den ersten 8 und hatten damit weiterhine eine hervorragende Ausgangslage. Heute standen USA 2 im Vugraph, Argentinien und Portugal auf dem Programm. USA 2 ist ein direkter Konkurrent um die Qualifikation für das Viertelfinale - beim Fußball würde man sagen: ein 6-Punkte-Spiel! Portugal und Argentinien haben mit dem Kampf um die ersten 8 Plätze wohl nichts zu tun. Runde 11 USA 2: In die Morgenrunde ging es mit Dani-Helmut und Marie-Paul. Gleich Board 1 brachte einen Swing für uns als Dani 4Coeur besser spielte als der Gegner und so 10 Stiche nach Hause brachte - 10 IMPs rein. Nach einigen weniger erfolgreichen Entscheidungen und mehreren Swings gegen uns stand es nach 12 Boards 15:21. Doch die Matches haben bekanntermaßen 16 Boards! Und Board 13 war für uns diesmal definitiv kein Unglücksboard und hatte es in sich arokDie Nordspielerin der USA eröffnete auf Nord nicht, da sie vermutlich kein Pik-Weak-Two mit 4er Coeur reizen wollte. Süd entschied sich dann einen starken Ohne zu zeigen. Entscheiden Sie selbst, ob das der Spielstärke der Südhand entspricht. Ich persönliche halte es für ein Underbid und hätte - wenn ich eine NT-Range wählen müsste - 18-19 durchgegeben. Gegenüber 15-17 jedenfalls sah Nord keinen Grund einen Vollspielversuch zu unternehmen und man spielte 2 Pik. Am anderen Tisch ergriff Paul auf Nord direkt die Initiative und eröffnete 2K Multi - 4er Coeur hin oder her! Marie reizte zunächst 2Coeur pass or correct. Als Paul auf 2Pik korrigierte, veranlasste sie der solide Partnerschaftsstil dazu, direkt ins Voll-spiel zu springen. West kontrierte diese - auf niedrigerer Stufe hatte er schließlich keine Gelegenheit die Piks für Takeout zu kontrieren. Dieses Kontra half allerdings eher dem Alleinspieler. Er wusste nun, wie die in Punkte in etwa verteilt sind und war auch gewarnt, dass die Piks wohl nicht 2-2 stehen. Sie können sich ja einmal selbst überlegen, wie sie nach Treffbube im Ausspiel agiert hätten. Paul legte die Dame und als bei West der König erschien, stach er. Nun hat man jede Menge Optionen. Paul spielte im zweiten Stich Coeur zum König wohlweislich dass dieser Expass nicht sitzen wird. West hatte nun die Qual der Wahl. Pik spielen scheint nicht gut zu sein, Coeurdame möglicherweise - aber was dann? Treff sieht auch nicht besonders toll aus, also Karokönig in der Hoffnung, dass Partner hier den Buben mitbringt. Karokönig gewann Paul am Tisch mit dem Ass. Der Start war schon einmal nicht schlecht, doch die Probleme sind keineswegs alle gelöst! Die Trümpfe konnten aus Pauls Sicht ja immer noch 4-0 stehen, West hatte sich schließlich auf 4er Stufe eingemischt und vermutlich "nur" 15 Punkte (Treffbube hat man bereits gesehen und Pikdame ist wohl auch bei Ost). Paul setzte mit Pik 3 fort und erhielt gute Nachrichten: West bediente. Nun schnitt er zielsicher die Pikdame bei Ost heraus und konnte auf die beiden hohen Treffs am Tisch zwei Coeur-Verlierer abwerfen und sich mit Karo 10 den Buben für den zehnten Stich hochspielen. +790 gegenüber -140 am anderen Tisch brachten 12 IMPs für die gute Seite und der Schlussspurt war eingeläutet. Dieser wurde gekrönt durch zwei Teilkontrakt-Swings aauf den beiden letzten +5 und +6 IMPs und im Endergebnis 38-21 IMPs. 14,39 VPs gegen einen direkten Konkurrenten war ein guter Start in den Tag, auch wenn wir uns um einen Platz verschlechterten, da die Letten, die knapp hinter uns waren noch höher gewannen. Runde 12 Argentinien: Gegen die Gauchos aus Südamerika stellten wir Anne-Michael und Marie-Paul auf. Kurzum: Nach einigen ausgelassenen Chancen und unglücklichen Entscheidungen stand am Ende ein 16-28 nach IMPs auf der Anzeigetafel. Wir scorten damit zwar "nur" 6,72 VPs, doch umgekehrt zum Kampf zuvor verbesserten wir uns diesmal sogar um einen Plan und waren wie zu Tagesbeginn wieder auf Rang 7. Runde 13 Portugal: Anne und Michael spielten weiter, aber die Komplementäre wechselten. Das Match gegen Portugal hatte Höhen und Tiefen und wir haben abermals im Schlussspurt - diesmal auf dem aller letzten Board - 11 IMPs gewonnen, als mit der Ausstattung Ax zu Qxx Anne und Michael 3NT von der richtigen Seite spielten und am anderen Tisch Helmut den tödlichen Angriff fand. Somit stand ein 32-16 nach IMPs und 14,18 VPs zu Buche. Der Tag brachte uns ingesamt 35,29 VPs ein und somit einen Schnitt von 11,8. Das festigt einen Platz unter den ersten 8 und wir haben die Qualifikation für das Viertelfinale weiterhin fest im Blick! Nach den schon sehr schwierigen ersten beiden Tagen begann auch der 3. Tag mit einer Enttäuschung: Gegen die durchaus nicht als stark eingeschätzten Ägypterinnen gab es nur ein 25:52. Besser ging es dann gegen die eigentlich besseren Teams (als Ägypten....) aus Spanien (7,45 VP), Belgien (11,20 VP) und vor allem Polen, die das Feld eigentlich klar dominieren (auch 11,20 VP). Auch wenn in Summe nur Platz 18 das Ergebnis war, war doch das Ergebnis für die Stimmung sehr wichtig. Ein erstes richtiges Erfolgserlebnis! Wie wenig Teamturnier manchmal damit zu tun hat, etwas besser zu machen als der andere Tisch zeigte Bd 32: Das grundsätzliche Problem der Hand ist bei Ansicht aller Hände mehr als offensichtlich: Karo Ass und König fehlen, aber 12 Stiche machen OW, sobald sie an Stich kommen. Damit hängt alles an der sehr zufälligen Frage des Alleinspielers und des Ausspiels. In den natürlichen Systemen wurde meist 1K von W eröffnet (so auch im Deutschland - Polen Match), mit der häufigen Folge, dass W Alleinspieler wurde. Nur drei OW Paare waren im Venice Cup nicht im Schlemm, der in jedem Bidding Challenge höchstens 2 Gnadenpunkte bringen würde. Wurde der Schlemm von W gespielt, war die nahezu zwangsläufige Folge, dass der Kontrakt erfüllt wurde. Auch ein Lightner Kontra von S deutete eher auf Coeurangriff hin (die erstgereizte Farbe des Dummy), so dass nur die OW Paare, die 6SA von Ost spielten, sich einen negativen Score aufschreiben mussten. In unserem Match waren beide Paare in 6SA von W, so dass das Board unaufregende 0 Imps umsetzte. Am Tag 4 (welcher Wochentag ist eigentlich?!) dann wieder ein Tag mit "nur" drei Matches. Dem durchaus respektablen 40:37 gegen Kanada (10,91 VP) folgte dann gegen ein schwächer eingeschätztes Team wieder ein Rückschlag: 21:28 (7,97 VP) gegen die Vereinigten Arabischen Emirate. Ein ungeplanter Rückschlag, der das Team in ein kleines Stimmungsloch führte. Die beste Medizin gegen schlechte Stimmung? Genau, ein hoher Sieg, der gegen Indien folgte. Mit 62-3 Imps blieben dem Gegner nur 0,15 VP, nur ein Imps unter dem Maximum eines 20-0 Siegs. Der Abstand zu Platz 8 ist auf 28 Punkte geschrumpft. Immer noch bin ich am Tisch. Inzwischen biete und spiele ich komplett alles nach geflüsterter Anweisung. Die Gegner waren bisher sehr bereit, mit der Situation umzugehen, hoffentlich bleibt das so. Dadurch bin ich aber auch der einzige Kapitän, der am Tisch sein kann, wenn auch nur bei einem Paar. Für den heutigen Tag stehen Matches gegen die aktuellen 6. (Italien), 3. (England) und 2. (Dänemark) an. Allesamt Teams, die bei der letzten Europa-Qualifikation nur unwesentlich besser (England 7.) oder sogar schlechter waren (Dänemark 11.) Italien war gar nicht anwesend, da sie als Gastgeber bereits für die WM als Teilnehmer feststanden. Wichtig ist jetzt, von Hand zu Hand, von Match zu Match zu gehen und den Gegner das Leben dabei so schwer wie möglich zu machen. |
Nikolas
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